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Gaybrandenburg: Sind Homo-Küsse ekelhaft?

(Gaybrandenburg - Redaktion) Ein Umfrage-Projekt von Schüler aus Bremen zum Thema  "Das Recht anders zu sein gilt auch für Homosexuelle" sorgt  für Aufsehen in der Öffentlichkeit. Die FDP-Fraktion erbittet nun Stellungnahme vom Senat

Das Projekt von Wolfram Stein, Lehrer am Schulzentrum Walliser Straße und seinen Schüler gewinnen immer mehr an Beachtung. Eine spezielle Umfrage unter knapp 1000 Schüler und 91 Lehrern des SZ`Walliser Straße sorgt in Bremen für Aufsehen, und wird  Thema in der Bremer Bürgerschaft sein.

Das Ergebnis der befragten Schüler und Lehrer ist teilweise erschreckend: 40 Prozent der muslimischen, 23 Prozent der katholischen und 12 Prozent der evangelischen Jugendlichen sehen Homosexualität immer noch als Krankheit an. Bei den Nichtgläubigen Schülern waren es immerhin nur 11 Prozent die gleichgeschlechtliche Liebe als Krankheit betrachten.

Die Werte, ob "Homo-Küsse" in der Öffentlichkeit ekelhaft sind, so der Umfrage, seien ziemlich hoch. So antworteten 85 Prozent der Muslime und immer noch 46 Prozent der Nichtgläubigen mit "Ja".

Detlef Mücke von der Arbeitsgemeinschaft homosexueller Lehrer in der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft in Berlin ist der Auffassung dass immer noch zu wenig Engagement und Aufklärung in den Schulen und im Elternhaus geleistet wird.

Homophobie ist immer noch zu wenig im Unterricht an Schulen und Bildungseinrichtungen integriert, es gibt kaum Materialien zum Thema und der Lehrplan sei diesem Stoff kaum angepasst. Das Thema Homosexualität sei zwar an Schulen bundesweit Gesprächsthema, aber nicht im Unterricht. Immernoch werden etliche Schüler, die nicht in Gruppen oder Freundeskreise integriert sind, als "Schwuchtel" oder "schwule Sau" auf dem Schulhof betitelt.

Doch das soll sich jetzt nach der Veröffentlichung der Forschungsergebnisse ändern. Stein und seine Schüler haben viel Lob für die Recherche bekommen. Unter anderem wurden Stein und sein Schüler-Team zum Kongress der Grünen Bundestagsfraktion nach Berlin eingeladen.

Zwei Schülerinnen arbeiten nun gemeinsam mit der Bundesvorsitzenden der Grünen Claudia Roth zum Thema Homophobie im Musikgeschäft. "Es war alles sehr beeindruckend. Unsere Umfrage hat viel Beachtung gefunden", sagte die 16-jährige Johanna.

In der kommenden Sitzung der Bremer Bürgerschaft werden 3 Fragen von der FDP-Fraktion behandelt. Sie wollen unter anderem wissen, wie die Ergebnisse der Umfrage  angenommen werden und welchen Ansatz zur Bekämpfung von Homophobie man in den weiteren Schritten verfolgen sollte. Die Fragestunde beginnt am Donnerstag, 19. Februar um 10 Uhr. Die Umfrage gibt es unter www.nachtderjugend.de

 

Autor: Marcel Vortisch

 

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