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"Es geht um die Frage des Kindeswohl" (Angela Merkel)

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Zurerst sollten wir den Begriff "Homophobie" erläutern. Je nach Ausprägung reicht Homophobie von Zerrbildern und Vorurteilen über die ausgeprägte Aversion gegenüber gleichgeschlechtlichen Lebensweisen und die Befürwortung von Diskriminierungen und/oder staatlichen Repressionen gegen gleichgeschlechtlich empfindende Menschen bis hin zu äußerstem Hass und körperlicher Gewalt. Es sind nicht wenige Fälle bekannt, in denen Homosexuelle nur wegen ihrer sexuellen Orientierung ermordet wurden. In einigen Staaten ist die Tötung von gleichgeschlechtlich empfindenden Menschen sogar staatlich organisiert (in fünf islamischen Ländern sieht die Scharia die Todesstrafe für schwule Männer vor). In allen westlichen Industrieländern (u.a. in Europa, den USA und Kanada) sind „homosexuelle Handlungen“ hingegen straffrei.

Bei dieser Definition vorausgesetzt, zeigt  es sich ganz deutlich, dass noch heute viele Mitmenschen nicht den Zugang und die Kenntnis über die nicht-heterosexuellen Welt der Lesben und Schwulen haben. Durch Gruppendynamik einzelner Communitys kann auch Nicht-Kenntnis in bewußte Ablehnung von schwul-lesbischen Lebensweisen umschlagen. Durch Prägung und weiterer Verstetigung homophober und trans*phober Haltungen in der Gruppe, werden eigene positive Meinungen über die "andere" Lebensweise unterdrückt. Damit wird eine Abgrenzung Einzelner oder ein "Außenseitertum" befördert.

Wie sich Jeder und Jede denken kann, ist eine Änderung der Verhältnisse und eine Bekämpfung der Vorurteile schwierig und bedarf einer großen Ausdauer. Darum ist es wichtig das sich möglichst viele Menschen zusammen setzen und sich gegen Stigmatisierung und Ausgrenzung wehren. Wie z.B. Sergey Yenin,  er versucht in Weissrussland und Russland klar zustellen "Wir sind auch da und wir haben auch ein Recht  zu leben, das heisst auch in der Öffentlichkeit zu sich Händchen halten und sich zu küssen." Der Politik muss immer wieder klargemacht werden, das gleiche Rechte wie für Heterosexuelle gewollt sind und weiterhin gefordert werden.

Wichtig ist es, dass das Thema schon frühzeitig in der Schule oder Elternhaus behandelt wird. Gerade die Schulbücher müssen angepasst werden, dass es mehr gibt als nur Mutter und Vater. Somit werden Kinder und Jugendliche frühzeitig aufgeklärt und gehen dann wahrscheinlich mit dem Thema "Minderheiten" besser um. Warum aber muss gerade in der Schule aufgeklärt werden? Die Selbstmordrate ist unter homosexuellen Jugendlichen 3-4 mal höher als bei heterosexuellen Jugendlichen. Bedingt ist dies durch den Mangel von Aufklärung, oder ein Mangel an Selbstvertrauen. Die Hemmschwelle sich an eine Beratungsstelle zu wenden und um Rat und Hilfe zu bitten ist oftmals sehr hoch. Viele Fragen können oft nicht beantwortet werden. Wie bringe ich es meinen Eltern bei oder wie gehe ich erst mal mit der Situation selber um. Fragen über Fragen, die nur in einer Starken und offenen Gemeinschaft geklärt werden können.  


"Es geht um die Frage des Kindeswohl"

Homophobie kommt auch in der Politik vor. Wie wir es gerade bei unserer jetzigen Bundesregierung erleben. Mit der Bundeskanzerin Angelika Merkel verbinden sich wenig Hoffnung auf Veränderung oder bestenfalls auf spärliche Verbesserungen. Die Regierung muss immer wieder gezwungen werden dies und sich vor allem selbst zu ändern. Anstehende Wahlen oder das Bundesverfassungsgericht können immer wieder helfen. Bundeskanzlerin Angelika Merkel (CDU) hat auch in der Sendung ARD Wahlarena vom 09.09.2013 ausgesagt, dass das Adoptionsrecht für Schwule und Lesben nicht geändert wird. Hier ein Auszug:

Studiogastfrage: Ich Wohne seit 10 Jahren mit meinem Partner zusammen. Es ist eigentlich immer unser großer Wunsch gewesen, die Möglichkeit zu bekommen ein Kind zu Adoptieren. Diese Möglichkeit ist Rahmen der gesetzlichen Rahmenbedingung nicht möglich. Und würde gerne Von ihnen wissen. Sind sie für oder gegen das Adoptionsrecht bei gleichgeschlechtlich lebenden Ehepaaren? Und wenn sie dagegen sind warum?

Bundeskanzlerin Angelika Merkel: Also es versteht sich von selbst, dass ich gegen Diskriminierung bin. Ich weiss das in Partnerschaften die gleichen Werte gelebt werden. Wir haben jetzt auch eine ganze Reihe Gleichstellungsanerkennungen. Ich sage ihn ganz ehrlich, dass ich mich schwer tue mit der völligen Gleichstellung. Wir haben die Sukzessiveadoption. Das hat das Bundesverfassungsgericht ja für richtig erklärt. und rechtlich Notwendig. Ich persönlich und ich weiss da, dass wir nicht über einkommen werden. Ich habe da mit vielen Menschen darüber gesprochen. Ich werde jedednfalls nicht selber einen Gestzentwurf einbringen. Für eine Komplette Gleichstellung für die Adoption. Ich weiss das da für gleichgeschlechtliche Paare schwierig ist, aber ich bin mir eindfach da nicht sicher, ob wir nicht versuchen sollten doch dann die Adoption hier nicht sogleich zustellen wie bei Paar zwischen Mann und Frau.

Studiengastfrage: Aber aus welchen Gründen? Also ich weiss das sie es nicht wollen, aber was sind ihr Gründe warum Kinder bei gleichgeschlechtlich Lebenspartnerschaften nicht genauso gut aufwachsen?

Bundeskanzlerin Angelika Merkel: Also ich denke das ist ja auch eine kontroverse Diskussion. Es gibt um die Frage des Kindeswohl in solchen Beziehungen und em… Störung im Publikum... Ja, Leute um die Frage des Kindeswohl geht es immer und da kann…

Studiengast: Ja, um die geht es uns auch.

Bundeskanzlerin Angelika Merkel: Ja dass weiss ich doch, weiss ich doch und trotzdem. ich mag mich jetzt doch einen veralteten daher kommen. Das muss ich jetzt aushalten. Das aus meinem Denken tu ich mich schwer damit. Ihre wünsche nicht erfülle. Es kann auch sein , dass sich durch die gesellschaftliche Entwicklung, durch die Rechtsprechung sich das dann so Entwickelt. Ich werde, dass sag ich hier ganz offen hier einen solchen Gesetzesentwurf  von meiner Partei aus nicht…

Zwischenruf: Dann stellen sie ihr Familienbild der CDU und ihrer eignen Meinung und meiner Meinung nach über dem Gleichheitsgrundsatz.

Bundeskanzlerin Angelika Merkel: Kurzes Schweigen!

Moderator: Das Bundesverfassungsgericht wird drüber bald eine Entscheidung drüber treffen.

Bundeskanzlerin Angelika Merkel: Ich verstehe sie ja sehr gut, dass sie sagen wie em Eltern die Mutter und Vater sind. Em und in der Adoption Kinder genauso aufwachsen. Es gibt ja auch viele Beispiele, wo das so geschied, wenn der Gesetztgeber dann die völlige Gleichstellung von Ehen Aus Männer und Frauen mit der Partnerschaft von gleichgeschlechtlichen macht. Ist das aber trotzdem über dem Kind ein Schritt bei dem ich nicht die aller einzigste bin in Deutschland die sie etwas schwer tut. Und lassen sie und das bei aller offenheit bestehen und em dann lebe ich damit das ich damit etwas schwer tue.

Moderator: Musste auch ihr Bundesausseminister Guido Westerwelle von der FDP diesen Wunsch abschlagen?

Bundeskanzlerin Angelika Merkel: Ich will jetzt auch nicht aus privaten Gesprächen sprechen, aber sie können davon ausgehen, dass ich nur nicht ihm sondern auch nicht mit ihnen so rede. Wir haben auch in der CDU eine Gruppe der Lesben und Schwulen und die haben sehr sehr harte Diskussionen genau über diese Fragen geführt. Wieso wollen si uns das schönste nicht geben was man haben kann. Em ich denke dann em einfach das,... oder ich bin unsicher. was das Wohl des Kindes anbelangt. und diese Unsicherheit einfach Ausdruck bringen dürfen, ohne das ich jemanden Diskriminieren werde.

Man merkt der Kanzlerin schon sehr an, dass es nicht ihr Thema ist und die LSU offensichtlich innerhalb der CDU noch viel gegen Homophobie agieren muss. Homosexualität ist offensichtlich nur geduldet. wird halt nur geduldet.


Zusammenfassung
Homophobie ist nur veränderbar, wenn alle an einem Strang ziehen. Alle Menschen, ob Eltern, Töchter, Söhne, Schulklassen, Arbeitgeber*innen und Arbeitnehmer*innen müssen  für neue Wege offen sein, damit die Welt etwas bunter und friedfertiger wird.

 


 Autor: Sebastian (Queer Factory Potsdam)
Foto: Charles Meacham (www.walkwithpridenow.com)

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